Künstlerische Position
„Wenn in der Spätmoderne Knappheit herrscht, dann nicht mehr auf der Ebene der Güter (Kunstwerke), sondern auf jener der Aufmerksamkeit und der Wertschätzung.“, schreibt der Soziologe Andreas Reckwitz in seinem 2017 erschienen Buch Die Gesellschaft der Singularitäten. Diese Erkenntnis bedeutet für mich als Künstler, dass ich inzwischen mit sehr vielen Kollegen und Kolleginnen um das rarer werdende Gut der Aufmerksamkeit und der Wertschätzung des Publikums (das der Laien und das der Experten) konkurriere. Wettbewerb hat es im Kunstfeld immer gegeben, entgegnen in diesem Zusammenhang die meisten Vertreter des zeitgenössischen Kunstestablishments. Was sie dabei allerdings unterschlagen, sind die völlig veränderten medialen und ökonomischen Resonanzphänomene, die immer mehr zu einer globalen „The Winner Takes it All“-Struktur führen, also einer scharfen Trennung zwischen High and Low und zu einer wachsenden Zahl von Künstlerzombies (Richard Dercon), die zwar noch leben und arbeiten, aber scheinbar als endgültig abgehakt gelten. Ihre Chance auf eine spätere Wiederentdeckung geht gegen Null, weil ihr Nachlass in vielen Fällen nicht bewahrt wird. Daraus folgt, dass die „Winner“ von heute ihre Konkurrenten nicht nur aktuell verdrängen, sondern auch bezogen auf die Zukunft. Sie sind die endgültigen Sieger!
Ausstellungsort
b-05 Montabaur
15.09. – 31.10.2018Einblick
Biografie
geboren 1958 in Aschaffenburg
1980–1987 Studium der Germanistik und Philosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1987–1992 Freie Kunst an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1994 Meisterschüler von Prof. Ansgar Nierhoff. Gaststudium bei Valie Export an der Hochschule der Künste Berlin. Zahlreiche Stipendien und Preise.
Seit 1994 sind seine Performances, Installationen und Videos international in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Sterna lehrte am Kunstpädagogischen Institut der Goethe-Universität in Frankfurt und an der Kunsthochschule Mainz. 2017 gründete er die Projektgalerie "Der Mixer Frankfurt".
Thomas Sterna lebt und arbeitet in Meran, Frankfurt am Main und Aschaffenburg.
Ausstellungen / Auszeichnungen / Projekte
2018 | Stipendium der Amelie Harvey Foundation Venedig |
2017 | Förderung des Landes Südtirol für das Projekt „Selfie Rotator“ |
2017 | On Galerie Der Mixer, Frankfurt |
2016 | Being Arty Galerie Unterland, Neumarkt, Südtirol |
2016 | Autonomie Frappant Galerie in der Viktoria-Kaserne, Hamburg |
2015 | Rolling Home / Baden gehen Frankfurt am Main und Meran |
2015 | Ein gekippter und ein beweglicher Raum Galerie Prisma, Bozen |
2014 | Unsterblich bis 11013 Frankfurt am Main und Meran |
2013 | Förderung des Landes Südtirol für das Projekt "Unsterblich bis 11013“ |
2013 | Rolling Home /„The Perfect Kitchen Show“ Frankfurt am Main und Meran |
2012 | KUNSTdirekt Mainz |
2011 | Hessische Filmförderung für das Projekt "The Perfect Kitchen Show" |
2011 | ph...ph...ph... Galerie Ei, Aschaffenburg |
2010 | DER KOPF IST RUND PUNKT PUNKT PUNKT Stadtgalerie Brixen |
2008 | Zimmer mit Aussicht Pulvertum, Meran (Gast: Vollrad Kutscher) |
2005 | DISPO, Installationen und Videoinstallationen Lana, Südtirol |
2004 | Stipendium der Stiftung Kulturfonds Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop |
2004 | Blind Date Wiesbaden, Bellevue-Saal (zusammen mit Mariola Brillowska, Hamburg) |
2002 | Thomas Sterna – Videoinstallationen Kunstverein Heidelberg (Einzelausstellung) |
2001 | Burgund-Stipendium des Kultusministeriums Rheinland Pfalz |
2001 | Gesichter und Köpfe Galerie Kunstadapter, Wiesbaden (Einzelausstellung) |
1998 | Atelierstipendium der Wacker-Fabrik, Darmstadt |
1997 | Jahresstipendium des Hessischen Kultusministeriums in Wiesbaden |
1995 | Emare-Stipendium Werkleitz-Gesellschaft (für Hull in England) |
1994 | 3. Preis "Kunst außerhalb des Rahmens" Kunstausstellung Rheinland Pfalz |